Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, um den Körper in die Lage zu versetzten, sich selber zu heilen bzw. zu regenerieren. Der Therapeut arbeitet dabei vor allem mit seinen Händen. Da alle Gewebe bzw. Strukturen in der Osteopathie behandelt werden, gibt es keine klare Indikation für Osteopathie. Meist ist es nicht die Frage, ob ein Patient für eine Behandlung geeignet ist, sondern wie er behandelt werden muss.
In der parietalen Osteopathie werden Gelenke, Muskeln, Bänder und die Wirbelsäule behandelt. Es werden sowohl "harte" Techniken wie Manipulationen sowie "weiche" entspannende Techniken verwendet. Dabei nimmt der Therapeut Rücksicht auf das vor ihm liegende Gewebe und passt die Technik an dieses an. So können Patienten auch nach Unfällen oder mit degenerativen Erkrankungen an der Wirbelsäule behandelt werden.
Die viszerale Osteopathie behandelt die unterschiedlichen Organe, ihre Aufhängungen und die möglichen Bewegungseinschränkungen dieser Organe. Verwachsungen, Narbenschmerzen oder auch Verdauungsstörungen können Grund für eine osteopathische Behandlung sein.
Der Schädel (lat. Cranium) sowie das Kreuzbein, auch Sakrum genannt, bilden mit dem dazwischenliegenden Nervensystem, das craniosakrale System. Innerhalb des craniosakralen Systems kann das vegetative Nervensystem, die Hirnhäute, die Schädelnähte und der Liquor einzeln oder im Verbund behandelt werden. So kann Spannungskopfschmerz, Migräne, Tinnitus und auch Kiefergelenksproblematiken gelindert werden. Als Außenstehender könnte es so aussehen, als lege der Therapeut dem Patienten lediglich die Hand auf. Der ausgebildete Osteopath kann jedoch durch das "Handauflegen" kleinste spürbare Spannungen und minimale Bewegungen der Schädelknochen wahrnehmen und therapiert durch begleitenden sanften Druck den craniosakralen Rhythmus.
Was ist Kinderosteopathie?
Kinderosteopathie ist eine Spezialdisziplin der Osteopathie. Da sich der Körper von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Heranwachsenden sowohl in Aufbau, Statur, Körperwahrnehmung als auch Systemkomplexität unterscheiden, müssen zum Teil andere Techniken und Herangehensweisen als bei ausgewachsenen, fertig entwickelten Erwachsenen
gewählt werden.
Die Entwicklung des Körpers (physisch und mental) steht im Mittelpunkt. Das komplexe Zusammenspiel der einzelnen Sinne, deren Verarbeitung und die Beantwortung durch unseren Körper in den unterschiedlichen Altersphasen, mit den typischen Regulations- und Konzentrationsstörungen sowie veränderten Bewegungsentwicklungen Bedarf daher einer angepassten individuellen Therapie. So muss ein Säugling mit Dreimonatskoliken anders behandelt werden als ein Kind mit Wachstumsschmerzen.